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Umfangreiche Investitionen im Werk Suolahti

Erweiterung der Produktionsanlagen von 4 auf 6 Hektar

Das neue Logistikzentrum und die Lackieranlage sind bereits in Betrieb. Derzeit wird das Getriebewerk erweitert, in dem die CVT-Getriebe für Traktoren der Q- und S-Serie sowie Lastschaltgetriebe gebaut werden. 

Die Traktorenfabrik von Valtra zog in den späten 1960er Jahren vom 35 km entfernten Jyväskylä an ihren heutigen Standort in Suolahti um, als. Die aktuellen Bauprojekte sind die größten seither.

„Im Laufe von fünf Jahren wird die Größe unserer Produktionsanlagen von 4 auf 6 ha wachsenund damit um das 1,5-fache. Darüber hinaus werden weitere Einrichtungen gebaut und renoviert, wie das Ersatzteilzentrum und das Technikzentrum“, sagt Projektleiter Mikko Torvelainen.

Am nördlichen Ende des Getriebewerks wird eine neue, 3.200 m² große Produktionsfläche gebaut, in der CVT-Getrieben für Traktoren der Q- und S-Serie gebaut und geprüft werden. Am südlichen Ende wird ein 1.300 m langer Erweiterungsbau für die Bearbeitung von Getriebekomponenten errichtet. So wurden im vergangenen Jahr sieben FMS-Bearbeitungs-zentren im Wert von über einer Million Euro für das Werk bestellt. Darüber hinaus wurden bereits 720 m² Bürofläche auf der Ostseite des Werks und 300 m² Sozialräume auf der Westseite fertiggestellt. Insgesamt entsteht allein im Getriebewerk rund ein Hektar neue Gebäudefläche.

„Die Gebäude werden im Frühherbst 2024 fertig sein. Und die Produktion wird Anfang 2025 anlaufen. Während der Bauzeit hatten wir Temperaturen von bis zu minus 35 °C, aber glücklicherweise konnten wir das Dach und die Wände vor dem Winter fertigstellen. Auch das Dach wurde nach nordischer Art mit einer Haube versehen, so dass wir einen Wetterschutz auf dem Gebäude hatten. So konnten wir den Zeitplan ungeachtet der Umstände einhalten“, sagt Torvelainen.

„Die Bauarbeiten sind trotz der Temperaturen von bis zu minus 35 °C in diesem Winter planmäßig verlaufen.“

Das Getriebewerk wird Getriebe und deren Komponenten für den Bedarf des benachbarten Montagewerks und für andere AGCO Werke herstellen. So werden beispielsweise bereits Lastschaltgetriebe für Werke in Brasilien hergestellt und Teile für IDEAL-Mähdrescher bearbeitet. Mit der Erweiterung des Getriebewerks werden etwa 200 neue Mitarbeiter eingestellt, von denen sich einige bereits in der Ausbildung befinden.

Hier werden ab 2025 die ersten CVT-Getriebe für die Serien S und Q gebaut.

 

Effiziente und vielseitige Prüfanlagen

Im Technikzentrum werden zusätzlich 850 m² Bürofläche und ein neues Validierungslabor gebaut. Im alten Kältelabor konnten die Traktoren sowohl bei Kälte als auch bei Hitze getestet werden, aber das Labor heizte sich bei langen Testfahrten großer Traktoren stark auf. 

Im neuen Labor kann die Temperatur auf sehr heiß oder kalt eingestellt werden, so dass die Tempera-tur im Testlabor reguliert und so konstant gehalten werden kann, auch wenn große Traktoren getestet werden. Auch die Luftfeuchtigkeit und der Wind können im neuen Labor eingestellt werden. Darüber hinaus kann das Labor einzelne Komponenten wie Getriebe, Motoren und Kabinen prüfen.

Lackieranlage termingerecht fertiggestellt

Die neue 2.000 m² große Lackiererei wurde termingerecht fertiggestellt und direkt nach den Sommerferien 2023 in Betrieb genommen.

Die neue Lackieranlage ermöglicht künftig eine 8-Minuten-Phasenzeit in der Montage und eine Jahresproduktion von mehr als 12.000 Traktoren in einer Schicht. Durch den Abbau der alten Lackiererei wurde viel Platz in der Mitte der Montagelinie frei. Mit neuen Produkten und steigender Kapazität können neue Montageschritte nach und nach eingeführt werden.

Die neue Lackiererei ermöglicht es auch, noch größere Traktoren zu fertigen. So wäre zum Beispiel eine Q-Serie mit Fronthubwerk oder eine neue S-Serie auch ohne Fronthubwerk zu groß für die alte Lackieranlage.

„Suolahti ist nicht nur ein wichtiges Traktorenwerk, sondern auch ein Komponentenwerk, in dem wir die Produktion von stufenlosen AGCO-Getrieben einführen werden.“

Tim Millwood, SVP, Chief Supply Chain Officer, AGCO

Logistikzentrum in vollem Gange

Das bereits im Januar 2021 fertiggestellte Logistikzentrum hat sich als funktionsfähig erwiesen und ist vor allem im Montagewerk ein wichtiger Bestandteil des täglichen Betriebs. Die für die Traktorenfertigung benötigten Teile kommen per LKW im Logistikzentrum an, werden dort entladen, gelagert und je nach Bedarf an die Montagelinie verteilt. Am Montageband werden dem Mitarbeiter auf einem Warenträger genau die Teile angeliefert, die in der jeweiligen Arbeitsphase nach den Wünschen des Kunden in den Traktor eingebaut werden sollen.

Jeden Tag kommen etwa 1.000 Paletten im Logistikzentrum an. Die Regale im Logistikzentrum sind 11 m hoch, der Rauminhalt des Gebäudes beträgt 100.000 m³. Insgesamt gibt es etwa 10.000 Einzelteile.

Viele kleinere Verbesserungen

Das Getriebewerk, die Lackiererei, das Logistikzentrum und das Entwicklungslabor sind nur ein Teil der Veränderungen, die im Werk Suolahti stattfinden. Darüber hinaus wurden viele der Einrichtungen renoviert, darunter das Ersatzteilzentrum, das Unlimited Studio und das Besucherzentrum Atrium. Die Aufarbeitung von Getrieben außerhalb des Werksgeländes in Suolahti wurde ebenfalls erweitert. Und das Team der Smart AG, das neue Innovationen entwickelt, ist in neue Räumlichkeiten in Jyväskylä umgezogen – und zwar auf das gleiche Werksgelände, auf dem 1951 die Produktion von Valmet Traktoren begann.

Insgesamt arbeiten rund 1.300 Mitarbeiter im Werk Suolahti. Auch das Motorenwerk von AGCO Power in Linnavuori ist ein fast ebenso großer Arbeitgeber. Aus der Sicht von AGCO ist Finnland das zweitgrößte Land, was die Zahl der Beschäftigten angeht.

 

Text Tommi Pitenius Foto Valtra Archiv